Italien – ein Wochenende am Gardasee


Du bist verrückt„, „3 Tage Italien lohnen sich doch überhaupt nicht„, „Die lange Fahrt wäre es mir nicht wert„, „Das ist doch kein Urlaub, sondern bloß purer Stress

So oder so ähnlich haben einige Bekannte reagiert, als ich von meinem Plan für letztes Wochenende erzählt hab.
Ich verstehe gar nicht, wieso…

  • Wieso sollten sich denn 3 Tage Italien NICHT lohnen?
    Es hat sich sogar sehr gelohnt. 3 Tage Sonnenschein mit durchschnittlich 27 Grad (während es in Deutschland teilweise stark regnete), viele kleine Abenteuer, gutes Essen und neue Bekanntschaften. Hört sich doch gut an, oder nicht? 
  • Wieso ist es dir die Fahrt nicht wert?
    Sooo weit weg ist es nun auch wieder nicht 😉 6 Stunden Fahrt mit einem guten, alten Freund vergingen wie im Flug. Langeweile? Nicht in Sicht.
  • Wieso denkst du, dass es purer Stress ist? Schon mal ausprobiert?
    Ich bin nach diesem Wochenende tiefenentspannt und konnte erholt meine Island-Reise antreten. Stress ist also ebenfalls nicht in Sicht 🙂

Für mich waren diese Meinungen völlig bedeutungslos und hielten mich bestimmt nicht von einem Wochenende in Italien ab


Und so sah unser Kurztrip aus:

FREITAG:

Seilbahnfahrt zum Monte Baldo

Nachdem wir gegen 12 Uhr in Nago-Torbole ankamen, steuerten wir direkt Malcesine an, um von dort aus mit der Seilbahn hoch zum Monte Baldo zu fahren.
Als wir in die Gondel einstiegen, wunderten wir uns erst, wieso alle eingepackt waren, als ginge es in den Ski-Urlaub. Woran wir dabei nicht gedacht hatten: Da oben geht ein eiskalter Wind!

Das hat uns aber nicht davon abgehalten, einige Zeit die Landschaft zu „erkunden“, den Gleitschirmfliegern zuzusehen und vor allem die wirklich atemberaubende Aussicht zu genießen!

Tickets für die Seilbahnfahrt kann man vor Ort kaufen. Wir haben direkt das Hin- und Rückfahrticket für 22€ gekauft.

Online kannst du die Tickets hier kaufen

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Gardasee: Bardolino

Nach 7 Stunden Fahrt und wandern auf dem Berg waren wir dann doch ziemlich hungrig und hatten Hunger auf Pizza & Pasta an der Promenade von Bardolino.
Bardolino ist ein schöner Ort am See mit vielen kleinen Restaurants und Bars. Und genau damit ist er auch eines der Hauptziele für Touristen.

Gardasee: Sirmione

Während dem Essen erzählte Maxi mir von Sirmione. Die Stadt liegt an der Halbinsel im Süden vom Gardasee, nicht weit entfernt von Bardolino. Also haben wir uns auch hier für einen kurzen Abstecher entschieden. 
An der Halbinsel ist die Stadt teilweise nur wenige hundert Meter breit, wodurch man direkt von einem Ufer zum anderen laufen kann.

Sirmione war noch einmal komplett anders als Bardolino. Viel historischer und auch gemütlicher mit seinen vielen engen, verwinkelten Gassen.

Wer Sirmione besucht, kommt auch nicht an der Scaligerburg vorbei. Sie liegt direkt am Ufer und ist größtenteils von türkisfarbenem Wasser umgeben (welches teilweise übel stinkt 😉 )

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Lazise

Nach diesem aufregenden ersten Tag ging es für uns abschließend in Richtung Lazise ins Hotel Miralago.
Unser Zimmer mit Seeblick (30m vom Seeufer entfernt, direkt an der Promenade), habe ich vorher über Booking.com gebucht. 

Lazise allgemein ist wieder eher eine touristische Gegend. An diesem Wochenende war es glücklicherweise noch recht ruhig, sodass wir den Abend entspannt mit einem Spaziergang und einem Abendessen in einem Restaurant an der Promenade ausklingen lassen konnten.

 


SAMSTAG:

Safaripark – Parco Natura Viva (Bussolengo)

Den Samstagmittag verbrachten wir im Safari Park (Parco Natura Viva) in Bussolengo.
Die, die meine Beträge schon etwas länger verfolgen, wissen, dass ich dieses Geschäft für gewöhnlich nicht unterstütze.

Ich hasse es, wenn Tiere abseits ihrer gewohnten Umgebung eingesperrt leben müssen.
Doch dieser Tierpark steht in Kooperation mit vielen Artenschutzprojekten. Die Tiere werden größtenteils möglichst frei gehalten.
So konnte man bspw. mit dem Auto durch den Safaripark fahren, wo die Tiere völlig frei herumlaufen können.

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„Dem Parco Natura Viva wurden im Rahmen europäischer Artenschutzprogramme bedrohte Tierarten anvertraut. Insoweit arbeitet der Zoo auch mit vielen Organisationen zusammen, um den Artenschutz in freier Wildbahn durch die Erhaltung der natürlichen Lebensräume zu unterstützen. In diesem Zusammenhang seien beispielsweise die Wiederauswilderung des Europäischen Bisons und des Gänsegeiers sowie mehrere Forschungsprojekte in  Madagaskar erwähnt. Seit 2004 beteiligt sich der Parco Natura Viva auch an der Entwicklung tiergestützter Therapien für benachteiligte gesellschaftliche Gruppen. Der Parco Natura Viva ist Teil eines großen internationalen Netzwerkes, das einerseits das Ziel verfolgt, Zoobesucher für Umweltfragen zu sensibilisieren, andererseits Biologen und Veterinäre weiterzubilden, um den Erhalt unseres Naturerbes zu gewährleisten. Mit Ihrem Besuch bei uns leisten Sie hierzu einen konkreten Beitrag und „ganz nebenbei“ wird der Kontakt zu unseren Tieren für Sie zu einem unvergesslichen Erlebnis“ Quelle

Der gesamte Park unterteilt sich in einen Safaripark und einen gewöhnlichen Zoo.
Den Zoo haben wir auch besucht, sind allerdings nach wenigen Minuten wieder gegangen. Denn genau dort ist es wieder wie in allen anderen Zoos auch: Die Tiere leben in einem viel zu kleinen Käfig.

Garda & Verona

Weiter ging es für uns über San Zeno & Torri del Benaco nach Garda.
Nachdem wir den Vormittag hier nur für ein Mittagessen nutzten und noch den restlichen Tag Zeit hatten, machten wir auch noch einen Ausflug nach Verona.

An die Ladys unter uns: Shoppen kann man hier gut! 😄

In Verona bekommt man zu dieser Zeit im Gegensatz zu den kleinen Städtchen am Gardasee den Tourismus schon viel eher zu spüren.
Vor der Arena tummeln sich schon viele Touristen, die ein Bild mit der Arena im Hintergrund machen.
Das haben wir ausgelassen und setzten uns lieber in ein schönes Restaurant nebenan, um rechtzeitig dem Gewitter zu entkommen.

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SONNTAG:

Schauderterrasse (Hotel Paradiso)

Den Sonntag, und damit auch unseren letzten Tag, haben wir etwas entspannter gehalten.
Mit einem langen Frühstück und einem schönen Nachmittag am See haben wir noch die Zeit bis zur Heimfahrt genossen.

Als wir uns auf dem Heimweg machten, hielten wir „wie geplant“ noch am Hotel Paradiso, um zum letzten Mal eine tolle Aussicht auf den See zu bekommen – diesmal von der Schauderterrasse aus.

Zur Schauderterrasse: Dorthin zu kommen ist ein Kinderspiel. Die Schauderterrasse befindet sich im Hotel Paradiso in Tremosine.
Man parkt auf dem Hotelparkplatz und kommt direkt an den Aussichtspunkt, indem man durch die Hotellobby läuft.

Da der Besuch dort kostenfrei ist, freut sich das Hotel über Besucher, die noch kurz auf einen Kaffee oder Brunch bleiben.

Highline179

Auf dem Heimweg auf der B179 bei Reutte hätten wir gerne noch an der Highline179 gehalten.
Das ist eine etwas mehr als 400m lange Seilhängebrücke in etwa 115m Höhe.
Schwindelerregend und daher ein absolut guter Grund für mich, da drauf zu steigen.

Leider waren wir zu spät dran. Vielleicht klappt’s ja beim nächsten Mal 😊


Fazit:

Ich bin absolut kein Fan von touriüberfüllten Orten.
Was mir im Vornherein klar war: Der Gardasee ist eigentlich genau einer dieser Orte.

Für dieses Wochenende bot er sich allerdings sehr gut an und ich denke, dass man trotz großer Tourimassen viele Urlaubsorte mal miterlebt haben sollte.

Vor Ort kamen mir die Städtchen und Dörfer rund um den See gar nicht mal soo überfüllt vor wie erwartet – und das Wetter war wirklich toll! (wie gesagt: 27 Grad mit Sonnenschein) Da hatten wir wohl sehr viel Glück 🙂

Es gibt dort jede Menge zu sehen und zu erleben. Ein Urlaub am Gardasee eignet sich perfekt für alle Aktivurlauber, Sportler, Shoppingqueens, Pizza- & Pastaliebhaber und für Menschen die auch einfach mal nur auf ein paar faule Tage in der Sonne stehen. 🙂

Daher gerne wieder, wenn ich mal eine Auszeit vom Leben brauche 🙂

52 Gedanken zu “Italien – ein Wochenende am Gardasee

  1. Hi Johanna,

    danke für den ausführlichen Artikel. Ich finde bei dem Thema Wochenende-/ Kurztrips immer die Balance zwischen „möglichst viel sehen“ und „seine Zeit entspannt genießen“, schwierig, so erging es mir vor kurzem in Hamburg.
    Aber bei 27 Grad konnte ja nichts mehr schief gehen, echt toller Artikel 🙂

    Liebe Grüße

    Nadine

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  2. Wir waren vor drei Jahren mit Freunden am Gardasee (Moniga del Garda) und ich muss sagen, viele meiner Vorurteile haben sich erledigt. Klar gibt es die überfüllten Radauecken aber eben auch die ruhigen und wirklich lohnenswerten Flecken. Landschaftlich ist es eh Klasse in der Gegend.

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    • Es ist schön, wenn es einen Ort gibt, an den man seit seiner Kindheit immer wieder hin geht 😊 wie ein zweites Zuhause.
      So geht’s mir mit Ägypten.

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  3. Liebe Johanna,

    dein Beitrag gefällt mir sehr gut. Den Tierpark (Safari) werde ich auf meine To-Do -Liste setzen, wenn ich in einiger Zeit ebenfalls am Gardasee bin.
    In 14 Tagen berichte ich aus dem Allgäu, der Fahrt auf den Hahnenkamm und der Sicht von dort auf die Burgruine Ehrenberg, hinter der die highline179 hängt 🙂

    Viele Grüße vom Buch- und Medienblog
    Oliver

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  4. Liebe Johanna,

    das ist ein wirklich toller, inspirierender Beitrag! Da kriege ich glatt schon wieder Fernweh… Italien ist soo toll! Bisher habe ich „nur“ Rom und Neapel gesehen, aber anscheinend, lohnt es sich wirklich auch mal an den Gardasee zu fahren.
    Und Kurztripps sind sowieso immer die Besten! 😉

    Liebe Grüße von der Ostsee!

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  5. Hey 🙂
    Also wenn ich das so lese, muss ich sagen: für drei Tage nach Italien lohnt sich auf jeden Fall. Sehr schöner Bericht mit ganz tollen Bildern.
    Viele Grüße
    Johannes

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  6. Wir haben genau dasselbe gemacht: 3 Tage Italien, allerdings mussten wir nur 4 Stunden fahren. Jede Reise lohnt sich, man bekommt immer neue Impulse und man fühlt sich wieder frisch und offen für Neues. Dein Bericht hat mich total auf die Spur gebracht. Am Gardasee war ich schon lange nicht mehr, das kommt bald mal wieder dran! 🙂

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  7. Ich war schon einige Male am Gardasee, aber Monte Baldo und Sirmione sind mir bisher entgangen – und stehen jetzt auf der To-Do-Liste für diesen Sommer! Danke!

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  8. Hallo Johanna,
    besonders gefällt mir an deinem Bericht, dass du auch Dinge erwähnst die nicht so besonders waren.Tolle Photos!Wir haben auch schon immer mal über Urlaub am Gardasee nachgedacht-das Problem: welchen Ort(der NICHT touristisch überlaufen ist) nimmt man als Urlaubsziel?
    Liebe Grüße aus NRW

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    • Danke für den lieben Kommentar 🙂
      Da wir in der Nebensaison dort waren, war glücklicherweise keiner der Orte touristisch überlaufen. Ganz im Gegenteil.
      Wie es in der Hauptsaison an den einzelnen Orten aussieht, weiß ich leider nicht.
      Daher vielleicht einfach die Nebensaison auswählen, wenn bereits schönes Wetter ist.

      Liebe Grüße aus Island 🇮🇸

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      • Danke dir ;Hauptsaison never,mal sehen was kommt.Hab noch eine schöne Zeit in Island!Lieben Gruß

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      • Viel Spaß auf Island – ich bin sehr gespannt auf Deinen Reisebericht. Mit dem Gedanken nach Island zu fliegen spiele ich schon lange.

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      • Dankeschön 😊 ich hoffe, ich kann dich mit meinem Bericht dazu bringen, die Gedanken so schnell wie möglich in die Tat umsetzen zu wollen 😁

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  9. Hallo Johanna.
    Einen schönen Blog hast du da! Dieses Jahr sind wir auch mal an den Gardasee gefahren. Für nur zwei Tage… hat sich trotzdem gelohnt: https://broeselfreaks.wordpress.com/2017/02/04/via-ferrata-che-guevara/

    Ich habe gelesen, dass du 2018 nach Norwegen willst. Ich liebe Norwegen! Falls du Tipps brauchst, dann frag gerne nach. Ein bisschen Inspiration hier: https://broeselfreaks.wordpress.com/category/skandinavien/

    Liebe Grüße, Daniel

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  10. Wunderschöne Bilder! Der gesamte Blogpost hat total viele Erinnerungen über meine Zeit am Gardasee geweckt; es freut mich, dass es Dir so gut gefallen hat 🙂 Liebe Grüße!

    (inspiringwaves.wordpress.com)

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  11. Ein Wochenende am Gardasee … es gab mal eine Zeit, da gehörte das zum Lebensgefühl des Münchners! Da war der Gardasee sozusagen gleich nach dem Starnberger See am Stadtrand gelegen 😉 (Jetzt aber schnell mal Am Freitag Nachmittag Richtung Süden, Zirler Berg, Innsbruck, Brenner, durch Südtirol und dann am frühen Abend in der Abendsonne am See sitzen … und am Sonntag Mittag zurück mit Zwischenstopp in Meran oder Bozen …
    „Auf gehts, nach Garda,
    a Wochenend Zeit,
    da surf ma ois nieder,
    da mach ma uns breit.“
    Hat Konstantin Wecker dazu Ende der 1980er Jahre getextet …

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  12. Hallo Johanna,

    Dein Bericht über die Reise an den Gardasee ist sehr informativ. Ich bin auch schon zweimal dort gewesen, allerdings ist dies schon über 40 und 50 Jahre her. Selbst ein Kurztripp von drei Tagen kann schon Erholung bedeuten, wenn man sich die Zeit gut einteilt. Von Berlin aus wären drei Tage zu kurz, da wäre wirklich Streß angesagt.
    Auf Deinen Bericht von der Island-Reise bin ich schon heute gespannt.
    Nächste Woche kehrt meine Enkelin von einem 7monatigem Auslandsaufenthalt (Neuseeland, Indonesien, Thailand und Sri Lanka inclusive Dengue-Fieber) zurück. Sie ist noch sehr geschwächt, aber wenn sie sich erholt hat, bin ich auf ihre Erzählungen gespannt.
    Ich freue mich riesig für Euch junge Menschen, wenn Ihr die Möglichkeit habt (und auch nutzt), die Welt kennen zu lernen.
    Auch in mir steckt ein Vagabund, bin jedoch Ortsgebunden.

    G. l. G. Jochen

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    • Hallo Jochen,

      von Berlin aus ist das leider wieder etwas anderes, da hast du recht…
      Vielleicht klappt ja irgendwann eine kleine Gardasee-Verona-Venedig Reise per Flugzeug?

      Ich schreibe schon jeden Tag am Island-Bericht und freue mich schon unheimlich, ihn bald veröffentlichen zu können 😊

      Und deiner Enkelin wünsche ich gute Besserung! Sie wird sicher jede Menge zu erzählen haben

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  13. Absolut schön! Danke für die wunderschönen Bilder und den Bericht! 😃

    Ich sollte mein Menne überreden, dass wir da endlich auch mal runter fahren sollten. Er hasst leider lange Autofahrten, auch als Beifahrer. Ich liebe es jedoch unterwegs zu sein.

    Ganz liebe Grüße,
    Amara

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    • Vielen Dank 😊 die habe ich mit meinem Handy gemacht (iPhone 6 Plus). Macht tolle Bilder! Nur leider ist etwas in meine Linse gekommen, daher ist auf vielen Bildern ein blauer Punkt

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  14. Wenn es Spaß macht und eine An- und Abreise von insgesamt 12 Stunden Autofahrt nicht stressig ist, ist es doch genau das Richtige. Einfach nur mal raus und was anderes sehen! Das wirkt doch bei Jedem Wunder. Und 1000km oder alternativ – bei schwieriger Strecke – 17 Stunden Anreise zu einem Urlaub waren für mich früher ganz normal. Also ich finde deine Kurzreise Klasse! Mal gespannt, wo dich dein nächster Weg hinführt!

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