Elefanten in Sri Lanka – zwischen Freiheit und Gefangenschaft


Nach meinem Beitrag über die Schildkröten in Sri Lanka habe ich mir gedacht, dass ich auch über die Elefanten dort genügend Gutes und Schlechtes erfahren habe, um davon zu berichten.

Mit Elefanten zutun hatte ich…:
– … beim Elefantenreiten in Habarana (Nähe Sigiriya)
-…auf Safari im Minneriya National Park

 

Ich habe damit gute und schlechte Erfahrungen gemacht. Aber sieh selbst:

 

Elefantenreiten in Habarana

Es ist mir eigentlich wirklich super peinlich das zugeben zu müssen, aber ja: ich war Elefantenreiten in Sri Lanka.

Hört sich das für dich nach einer tollen Erfahrung an? Ich muss dir leider sagen: das war es nicht.

Falls du meinen ersten Beitrag über Sri Lanka schon gelesen hast, weißt du, dass ich mit meiner Familie und Freunden meiner Familie diese Rundreise gemacht habe.
Unsere Freunde sind Sri Lankas Einheimische und bestanden darauf, dass wir einmal in unserem Leben auf einem Elefanten saßen. Sie waren so begeistert von dieser Idee, dass ich es nicht übers Herz gebracht habe, diese Überraschung abzuschlagen.

Schon als ich davon hörte, dass wir gerade auf dem Weg zum Elefantenreiten sind, wurde mir etwas anders.
Ich habe schon oft mitbekommen, wie die Elefanten behandelt werden, die Touris zum reiten angeboten werden.
Wenn man das so hört, kann man sich das meistens nur schwer vorstellen. Denn wer würde schon ein so tolles Tier quälen?

Vor Ort sah es für mich allerdings schlimmer aus, als ich es mir den Erzählungen nach immer vorgestellt hatte.

Man sieht den Elefanten sofort an, wie gequält sie sind und was für ein harter Job es ist, den ganzen Tag geschlagen & in Kunststücken unterrichtet zu werden und unwissende Touris herumzutragen.

Die Elefanten erleben jeden Tag den gleichen Ablauf. Sie sind an Ketten gebunden und müssen gehorchen.
Das war das für mich das schrecklichste Erlebnis meiner ganzen Reise.

Falls du mehr darüber wissen willst, wie mit den Tieren umgegangen wird (und das kann ich so bestätigen), dann empfehle ich dir den folgenden Beitrag:
Das umstrittene Geschäft mit den Elefanten

 

 

Zum Elefantenreiten gibt es aber glücklicherweise noch eine Alternative – eine sehr schöne sogar:

 

Safari im Minneriya National Park:

Einen Tag bevor wir beim Elefantenreiten waren, machten wir eine Safari durch den Minneriya National Park. Auf dieser Safari wurden vor allem Bambuswälder und Elefanten erwartet.
Wir haben aber auch jede Menge Vögel, Affen und sogar Hühner gesehen.

Einen halben Tag lang waren wir mit einem Jeep im Nationalpark unterwegs.
Das einzige was mir an diesem Ausflug nicht besonders gefallen hat, waren die vielen anderen Jeeps. Wenn ich mich so daran zurückerinnere, waren es schätze ich 30-35 weitere Jeeps.
Das liegt allerdings daran, dass diese Safari nur zu einer einzigen Tageszeit stattfindet, sodass die Tiere auch mal ihre Ruhe haben.

Was im Gegensatz zum Elefantenreiten also hier der Vorteil ist:
Die Elefanten werden nicht gequält, Jungtiere können bei ihren Eltern bleiben und die Tiere leben in absoluter Freiheit. Wenn sie keine Lust auf Besucher haben, ziehen sie gemütlich weiter.

Für mich hat es allerdings sogar so ausgesehen, als hätten diese Elefanten Spaß daran, einige Besucher zu ärgern und fanden uns auch recht interessant. Das war in Habarana nicht der Fall.

Um Unfälle zu verhindern und um die Elefanten nicht zu belästigen, hat pro Jeep immer ein Guide aufgepasst, dass Besucher nicht zu nahe an die Tiere herankommen.
Trotzdem gab es den ein oder anderen Moment, wo die Tiere ganz nah am Auto waren. Und es war toll, sie in freier Natur mit ihrer Familie so glücklich zu sehen! 🙂

Der Nationalpark bietet aber nicht nur eine Vielzahl an Tieren, sondern auch eine wundervolle Landschaft.
Wir sind an großen Seen mit hunderten Vögeln am Wasser vorbeigefahren, durch Bambuswälder und kilometerweite Wiesenlandschaften:

Fazit:

Ich kann an jeden nur appelieren, den Handel mit Tieren nicht zu unterstützen! Sei es Elefantenreiten oder auch der Besuch von Zoos und Aquarien. Sobald Tiere nicht mehr in ihrem gewohnten Umfeld leben dürfen, ist es eine Qual.

Es gibt so viele und vor allem schönere Alternativen:

Statt auf Elefanten zu reiten oder in den Zoo zu gehen (was sowieso nicht so aufregend ist), kann man eine Safari machen.
Und statt in ein Aquarium zu gehen, kann man einen Tauchschein machen und danach weltweit tauchen gehen. Man entdeckt jedes Mal etwas Neues.

Diese Alternativen sind zwar wesentlich teurer, aber wenn es um dieses Thema geht und man tatsächlich mit Tieren in Kontakt treten will, sollte man nicht anfangen geizig zu werden, denn darunter leiden meistens nur die Tiere.

Wie ist dein Statement dazu?


 

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41 Gedanken zu “Elefanten in Sri Lanka – zwischen Freiheit und Gefangenschaft

  1. Pingback: Sri Lanka Rundreise

  2. Hi Johanna,
    wir haben eine ähnliche Erfahrung in Thailand gemacht. Zunächst hat sich das Elefantenreiten sehr interessant und nach einer tollen Erfahrung angehört, doch als wir im Camp ankamen und auf dem Elefanten saßen, waren wir wenig begeistert. Die Elefanten mussten den ganzen Tag ihre Runden laufen und zusätzlich mehrmals am Tag eine „Show“ aufführen. Die Pfleger waren nicht besonderes liebevoll zu den Tieren.. wirklich schade!

    LG Eva

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  3. Hallo Johanna,

    ganz starker Artikel, finde sehr mutig, dass du so ehrlich mit deinen Erfahrungen beim Elefantenreiten umgehst und das Thema nicht einfach totschweigst. Dank Artikeln wie diesem können sich andere Leute vor einer Reise in Länder wie Sri Lanka über Alternativen zum Elefantenreiten, Tiershows oder Zirkussen informieren.

    Liebe Grüße und weiter so!

    Nadine )

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  4. Hallo Johanna, wir reisen seit vielen Jahren nach Südostasien und das Thema Tiere steht (neben kochen 🙂 ) bei uns an erster Stelle! Dieses Jahr waren wir auch in Sri Lanka, auf Elefantenreiten haben wir verzichtet, jedoch konnten wir die Dickhäuter im Uduwalawe Nationalpark aus nächster Nähe betrachten, ein tolles Erlebnis! Wir müssen uns der Verpflichtung als Touristen bewusst sein, die Menschen vor Ort versuchen irgendwie Geld zu verdienen, und sei es zu Lasten der Tiere! Wenn es keine Nachfrage mehr gibt wird auch die Quälerei aufhören, traurig dass ein Selfie auf einem Elefant für viele wichtiger ist als das wohlergehen der Tiere 😦

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  5. Sehr schöner Beitrag und auch der verlinkte Artikel ist sehr informativ. Ich war eben in Thailand und wir hatten uns im Voraus auch bewusst gegen das Elefantenreiten und für den Besuch eines Sanctuarys entschieden – das Erlebnis war trotzdem magisch!😍

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  6. Hallo Johanna,
    ich muss leider auch zugeben 2014 in Thailand einen Ausflug gemacht zu haben, welcher auch das Elefantenreiten enthielt.
    Leider habe ich auch damals gar nicht wirklich darüber nachgedacht und erst nach und nach ist mir wirklich bewusst geworden, was die Leute und auch ich den Tieren da antue 😦 ich werde das auch auf keinen Fall nochmal machen! Ich finde den Artikel wirklich super um die Leute ein bisschen wach zu rütteln und für solche Themen ein bisschen mehr zu sensibilisieren.

    Viele Grüße
    Laura

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    • Wahrscheinlich muss man es auch erst einmal gemacht oder gesehen zu haben, um mir zustimmen zu können.
      Ich freue mich jedenfalls über jeden, der meine Meinung teilt. 🙂
      Und vielen Dank für deinen lieben Kommentar!

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  7. Menschen machen auf der Erde, was sie wollen… Ohne Rücksicht auf Verluste. Wie hier mit allem umgegangen wird (Ressourcen, Natur, Tier) ist abartig und traurig…

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      • Guten Morgen 😊

        Ich hatte dir was zum Myvatn Nature Baths geschickt und einige Fotos. Bin mir immer nicht so sicher, ob das mit den Fotos in der Mail zu groß ist.

        Das Bad ist mega!
        Ich habe dazu auch ein Post im Blog. Ich war da die Tage echt fleißig. 😬
        Bei dem Bad musst unbedingt unbedingt ein Stopp machen, wenn’s passt gern auch zum Abend 😊😍👍🇮🇸

        LG Andreas

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  8. Tolle Bilder!
    Echt super gut geschrieben.

    Ja, Tiere sind nicht als Ware oder Spielzeug zu sehen. Seit es den Menschen gibt, hat er Tiere um sich und nutzt sie. Aber deshalb muss man sie nicht quälen oder missbrauchen. Der mit den Elefanten muss nicht sein! Das Elefanten den Menschen helfen und Maschinen im Urwald ersetzt ist ok, wenn es ein gegenseitiges Nehmen und Geben ist.
    Das hier ist nur ein Nehmen und passt in die derzeitige Gesellschaft. Immer nur nehmen und ausbeuten. So fahren wir das hier alles vor die Wand!

    Deine Beiträge helfen aufzuklären und bei vielen das Umdenken anzuschieben!

    Die schlimmsten Form der Ausbeutung von Tieren ist die Massenviehzucht. Es zeigt, wie krank unsere Gesellschaft ist.
    Um so besser, dass es eine immer stärkere Gegenbewegung gibt 😊

    Mach weiter so. Ich bin ein Fan deiner Beiträge 👍

    LG Andreas

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    • Danke für deine lieben Worte. Es ist schön zu wissen, dass es doch einige Menschen gibt, die das genauso grausam finden wie ich.

      Deinen Punkten im Geben und Nehmen stimme ich völlig zu. Es gibt nur leider noch viel zu viele Tierquäler auf dieser Welt.
      Schade bloß, dass die in Gefangenschaft lebenden Tiere meistens nicht damit durchkommen, wenn sie versuchen, sich zu wehren.
      Traurige Welt…

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      • Danke auch für deine Antwort 😊

        Dafür gibt’s Menschen, die das verstanden haben und irgendwie handeln, um es zu ändern. 👍😊

        Wer nicht selbst handelt, kann andere, die es mit aller Kraft machen, unterstützen!
        So spende ich einigen NGOs 👍😇😊

        Man kann viel machen, für sich und für andere. Ich glaube, man muss mit einem guten Gewissen irgendwann diese Welt verlassen können und sollte zu sich sagen können, man hat alles versucht und nichts unversucht gelassen!
        Und klar, Fehler macht jeder mal. 😉

        BTW
        Insbesondere möchte ich hier noch auf eine suuuuuper engagierte NGO für Meerestiere hinweisen. PETA hattest du schon genannt.
        Sea Sheppard!
        Was ich bei denen extrem gut finde, die überschreiten auch Grenzen, und habe deshalb aus ihrer Überzeugung heraus meine voll Unterstützung, denn für den guten Zweck, wenn nichts anderes mehr geht, müssen Grenzen überschritten werden. Sorry, ist hart, aber so ist meine Überzeugung!

        LG Andreas

        Gefällt 1 Person

      • Cool!
        Ja, sorry!! Deine Nr soll natürlich nicht öffentlich werden!! Meinte nur, ob du WhatsApp hast, da es einfach is zu schreiben 😉

        Ich schicke dir dann ne Mail…
        Sitze gerade in einer Raststätte und esse lecker isländische Suppe und Beilagen. Super lecker schmeckt dazu das heimische Malzbier 😋
        Heute geht’s übers Wochenende nach Reykjavik – mega tolle Stadt!

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  9. ich war auch letztes Jahr in Sri Lanka.. Sogar auch Elefanten reiten Nähe Sigiriya. Und ich war auch geschockt.. dass die geschlagen werden und so … aber andererseits war es auch eine einmalige Erfahrung das Gefühl auf einem Elefanten zu sitzen 🙂

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  10. Ein sehr schöner Beitrag.. ich persönlich liebe Tiere in freier Wildbahn ohne von uns benutzt zu werden. Allerdings sieht die Wirklichkeit anders aus. Ich finde es toll, wenn man auch vor Ort beide Seiten selber beurteilen kann. Danke für den Denkanstoß

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  11. ich bin da voll auf deiner Seite ! Mir reicht es manchmal schon wenn ich gestörte Leoparden in einem Gehege sehe die den ganzen Tag am Gitter auf und ab laufen und einen überhaupt nicht mehr „wahrnehmen“. Diese Tiere können einem nur leid tun wenn man überlegt welchen Lebensraum die in freier Wildnis haben. Ganz extrem und was ich mir wirklich nie wieder anschauen werden sind die „Delphinshows“ . Wasserbecken in der Größe eines Schwimmbades und dann noch motiviert sein Kunststücke vorzuführen ! Also ich werde vermutlich nie in die Verlegenheit kommen auf einem Elefanten zu reiten aber ich werde dann an diesen Beitrag denken !!!

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    • Tut mir leid für meine späte Antwort, dein Kommentar ist bei mir im Spam gelandet 🙂
      Da liegst du absolut richtig. Delphinshows sind da genauso übel wie Zoos. Freut mich, dass das so viele genauso sehen wie ich. Da bleibt doch noch etwas Hoffnung.

      Gefällt 1 Person

  12. Ja – eine Safari ist eine schöne Sache. Ich hatte in Kenia das Glück eine machen zu können.
    Seit dem waren wir fast gar nicht mehr im Zoo.

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